8. September 2017
Ein jeder Narr tut was er will
Wilhelm Busch, mehr als „Max und Moritz“
Markus Veith gastierte mit: „Ein jeder Narr tut was er will“ in der Alten Schmiede Kelz am 8. September 2017
Wer kennt sie nicht, berühmte Zeilen, die auch in den Zitatenschatz eingegangen sind: „Drei Wochen war der Frosch sehr krank …“ wie es weitergeht? Das wurde, unter anderem das Publikum zu Beginn dieses Abends gefragt: „nun raucht er wieder – Gott sei Dank!“ Fast alle kannten die Antwort darauf.
Doch nach dem lockeren Frage- und Antwortspiel am Anfang wurde der Abend zum Besuch der Zuschauer beim Dichter, Maler und Philosophen Wilhelm Busch. Ein Besuch, der nicht nur Einblicke in das Werk Buschs brachte, sondern auch versuchte, sich dem „Innenleben“ des Menschen zu nähern.
Markus Veith hat das Stück selbst geschrieben und in der Kritik des Münchner Merkur aus dem Jahr 2013 wurde er zitiert mit:“75% Busch, 25% Veith“. Veith bedient sich durchgängig der gereimten Sprache Wilhelm Buschs, eben auch in den eigenen 25%. Dabei stellt er Busch in zwei seiner Figuren, dem verkannten Dichter Balduin Bählamm und dem Maler Klecksel dem Publikum vor.
Wobei Busch, als lebenslanger Junggeselle, der die Ehe verpönt, natürlich in der Figur des Balduin Bählamm eine Bestätigung für dieses Dasein geben möchte. Doch unterschwellig ist spürbar, dass die Sehnsucht nach einem menschlichen Gegenüber wohl vorhanden war. Und so sinniert Busch (Veith), bei aller Komik, die den Rollen inne ist, auch nachdenklich und manchmal auch betrübt über sein Leben: „Sehr verzwickt ist diese Welt, wunderlich, wem sie gefällt.“ Aber Busch wäre nicht Busch, denn der Gegenentwurf lässt nicht lange auf sich warten: „Ein jeder Narr tut was er will“